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Der Altar von Karl Matthäus Winter (2003)

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Den neuen Altar hat Karl Matthäus Winter aus Limburg in einem über zwei Jahr laufenden intensiven Gedankenaustausch mit dem Kirchenvorstand entworfen und im Winter 2002/2003 geschaffen. Die Grundgedanken waren: 

  • Der Altar soll sich in Größe und Formgebung in die spätgotische Architektur der Kirche einfügen. 
  • Auf der Vorderseite des Altars soll eine Aufstellmöglichkeit für das Brictius-Reliquiar vorgesehen sein.
  • Angesichts des vielfigurigen Altarbildes und der reichen Wand- und Gewölbemalerei sollen Altar und Predella in ihrer Gestaltung nicht dahinter zurückstehen. Also Mut zu figürlicher Gestaltung.
  • Das Altarbild, das seit der Liturgiereform ohne Beziehung zum Altar im Hintergrund steht, soll trotz räumlicher Entfernung optisch wieder als Retabel erkennbar sein und eine Einheit mit dem Altar bilden.
  • Daraus ergibt sich: Wenn das Altarbild als Retabel für den Altar wirkt, wirkt der Altar umgekehrt trotz der Entfernung auch wie ein Sockel für das Altarbild.
  • Das Jahr der Bibel 2003 erinnert daran: Das erste (alte) Testament "trägt" das zweite (neue). Der Alte Bund Gottes mit dem auserwählten Volk findet seine Erfüllung im Neuen Bund, den Christus durch seinen Tod und seine Auferstehung mit dem neuen Volk Gottes, der Kirche, geschlossen hat. Diese Entsprechung "Alter Bund - Neuer Bund" findet sich in unserer Kirche auch bei den Wandmalereien der Apostel und Propheten sowie dem Osterleuchter von Jochen Pechau (1986).
  • Da das Altarbild die Menschwerdung des Sohnes Gottes und die Erlösung der Menschheit und der ganzen Welt durch Leiden, Tod und Auferstehung Christi zeigt, die in der heiligen Eucharistie auf dem Altar gefeiert werden, bietet sich an, auf dem "Sockel", also dem neuen Altar, die alttestamentlichen Vorbilder darzustellen.

In diesem Sinne wurde eine Folge von sieben alttestamentlichen Ereignissen ausgewählt, die als Vorbilder für die heilige Eucharistie gedeutet werden:

  • Melchisedech opfert Brot und Wein (linke Schmalseite)
  • Abraham opfert seinen Sohn Isaak (Vorderseite links)
  • Pascha-Mahl beim Auszug aus Ägypten (Vorderseite Mitte)
  • das Mannawunder in der Wüste (Vorderseite rechts)
  • die Bundeslade und die Schaubrote (rechte Schmalseite)
  • die Kundschafter mit der Traube (Rückseite links)
  • der Engel stärkt Elias in der Wüste (Rückseite rechts)

Eine umlaufende lateinische Inschrift in der Form eines 
Chronogramms (die römischen Ziffern ergeben addiert die Jahreszahl 2003) deutet die Ereignisse und macht ihren Zusammenhang mit Tod und Auferstehung Christi deutlich:

PASCHA NOSTRVM CHRISTE
CRVCIFIXVS SVRREXISTI DEI FILIVS
Christus, unser Osterlamm,
gekreuzigt bist du auferstanden, der Sohn Gottes!

 

Detailansichten des Altars:

 

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