suchte man mit dem Reformkonzil von Trient 1545-1563 abzustellen. Jedoch dauerte es eine geraume Zeit, bis die Reformen des Konzils die Basis in den Kirchengemeinden erreicht haben. Ein wirksames Instrument, die Reformen in den Gemeinden durchzusetzen, waren die Bistumsvisitationen, die im Auftrag der Bischöfe durchgeführt wurden. Bereits 1571-1573 wurde unter Fürstbischof Johann von Hoya eine Visitation im Bistum abgehalten, zwei weitere folgten 1613-1616 unter Fürstbischof Ferdinand von Bayern und 1654-1657 bzw. 1660-1662 unter Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen. Im März 1616 wurden auch die Gemeinden des Scopingaus visitiert. Die erhaltenen und vom Referenten unter dem Titel „Katholische Reform im Fürstbistum Münster“ in der Reihe „Westphalia sacra“ im Jahre 2012 herausgegebenen Protokolle bieten einen interessanten Einblick in den Zustand der Kirchen, die Verfasstheit der Seelsorge und das Selbstverständnis der Klöster und Stifte zu jener Zeit. In dem Vortrag werden die Visitationsreisen und die Vorgehensweise der Visitatoren dargestellt, sowie die Ergebnisse für die Gemeinden des Scopingaus erläutert. Vorgesehen ist ebenfalls, diese mit den Ergebnissen der Visitation von 1571-1573 zu vergleichen.
Auch für theologische Laien wird es sicherlich interessante Einblicke in die Geschichte ihrer Heimat geben.
Dem Arbeitskreis „Kulturraum Scopingau“ gehören an: Prof. A. Janßen (Horstmar), Dr. U. Klisa und Dr. J.Schmitter (Metelen), Pfarrer em. W. Böcker (Schöppingen) und B. Dircksen (Wettringen); für das Institut: Prof. T. Flammer (Münster)